Skandal um Wilhelm Reich


WRIG - Wilhelm Reich Initiative für Grüne Haus Dr. Hermann Trettin Spreitger Weg 20, 51588 Nümbrecht Tel: 02293/ 1506, Fax: 02293/ 4935 106115.2304@compuserve.com http://ourworld.compuserve.com/Homepages/Jo_Trettin/wrg.htm

An Bündnis 90 / Die Grünen

Sprecherlnnenrat Köln

per Fax: 0221-972 78 89 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Nümbrecht, den 02.05.1998

Am Donnerstag erhielt ich den bereits von Ralf angekündigten Anruf von Wolfgang Müllenmeister, mit der endgültigen Entscheidung, daß Ihr einen Wilhelm Reich Arbeitskreis bei den Grünen in Köln nicht wollt. Die Begründung "kein Bedarf" bezieht sich ja hier wohl mehr auf die Interessen des Vorstandes, als auf den Nutzen der Kölner.

Dies macht auch einiges klar - beispielsweise warum der Artikel in der "Mach et" nicht erschien. Euer Bedauern darüber, das mir Ralf mitteilte, kann ich nur als Unaufrichtigkeit werten. Auch der erneute lange Prozess mit angeblich "5 Personen aus der Partei-" als Voraussetzung für einen AK, war wahrscheinlich ebenfalls nur Lüge von Anfang an. Ihr habt einfach lebensenergetischen Prozessen gegenüber eine negative Haltung. In dieser Hinsicht halte ich Euch für reaktionär. Auch die Ausführungen der Begründung von Wolfgang Müllenmeister trotzten nur so von Inkompetenz und Angepaßtsein.- Auch wenn er sich unser Papier "Cloudbusting" nachträglich noch einmal durchgelesen haben will, (zumindest das), so war doch aus seinen Aussagen zu entnehmen, daß er noch nicht einmal weiß, für was Wilhelm Reich überhaupt steht, und Wolfgang, das sollte man doch von Persönlichkeiten wie Dir, der für die Öffentlichkeit Entscheidungen fällen will, voraussetzten.- Das ist nämlich Allgemeinwissen, zumindest für Personen an die solche Anträge zur Beurteilung vorgelegt werden.

Was in meinem Papier stand, war nur ein technischer Teil - nicht das was in der Arbeitsgruppe alleine stattfinden sollte. Gerade Du als Mediengruppeninitiator solltest Dich über das Internet doch informieren können. Immer wieder habe ich auf die verschiedenen Arbeiten hingewiesen. So gibt es beispielsweise auf den WRIG Seiten das Positionspapier der WRIG. Ein bißchen muß man sich schon informieren, wenn man Entscheidungen vor allem für andere fällen will, und Wolfgang, mitlaufen alleine bringt es auch nicht, auch wenn das vielleicht bei Euch in Köln zur Zeit angesagt ist ! Nach 12 Monaten Arbeit mit Dir ist diese Kontaktunfähigkeit einfach enttäuschend.

Außerdem hat es den Anschein, daß Ihr alle nicht die Kompetenz besitzt über einen solchen Themenkomplex zu urteilen. Ich weiß, das Thema ist sehr anspruchsvoll und nicht populär, aber das ist noch kein Grund sich Kompetenz einer Beurteilung anmaßen zu wollen. Auch das Argument dafür gäbe es den Umwelt Ak ist eindeutig falsch, weil das Thema Wilhelm Reich nicht nur die Umwelt betriffl. Den Ak haben wir übrigens auch angeschrieben, aber der war ebenfalls so verschlafen, das er sich dazu noch nicht einmal äußern konnte. Bedauerlicherweise seit Ihr Argumenten gegenüber nicht aufgeschlossen, deshalb kann man auch mit Euch nichts diskutieren. Eine Politik wie Ihr sie betreibt, drückt sich nur in einem administrativen Verengungssystem aus, was Initiativen nur behindern kann. Einfach eine politische Entartung.

Vorzuwerfen ist Euch auch das Ausnutzen der Euch anvertrauten Demokratie, als dessen Exekutive Ihr Euch begreifen möchtet. Ein WR-AK anzubieten, hätte wohl nur Euch weh getan, weil Ihr ihn nicht für Euch nutzen könnt. Die Mehrheit wolltet Ihr über den praktischen Nutzen nicht entscheiden lassen. Das Angebot sollte den Kölnern erst gar nicht unterbreitet werden.

Hingegen gab es, wie beispielsweise bei meinem Vortrag über Wilhelm Reichs Neurosenprophylaxe im Okobildungswerk eine interessierte Öffentlichkeit, die sich nur wunderte, daß die Grünen das nicht fördern wollen.- Und das sind Kölner, von denen Ihr wollt, das sie Euch wählen sollen und wofür Ihr alles tun würdet um Ihre Stimmen zu bekommen.

Und Wolfgang, Dein pladetüdes Beharren darauf, daß es dem Vorstand vorbehalten wäre darüber zu entscheiden, hört sich so an, als hättest du früher einmal auf einer Behörde gearbeitet. Euch als Vorstand kann ich nur bedauern und es bleibt für mich unverständlich, wie man Leute wie Euch überhaupt in eine solche Position wählen konnte. Darüber werde ich noch viel grübeln müssen.

Schließlich waren es ja die Kölner, die das taten. Wenn Ihr repräsentativ für die Grünen seid, dann stehen uns schlimme Zeiten bevor.- Ein Horror so welche wie Euch als Bundestagsabgeordnete über lebenswichtige Dinge entscheiden zu lassen. Allmählich bekomme ich das Gefühl, daß die Grünen vom Kleinbürgertum unterwandert worden sind. Die Klüngelpolitik zeigte sich bereits schon für mich in der Grünen Mediengruppe zu deren Gründungsmitgliedern ich 1997 zählte und deren Homepage ich anregte.

Die Mediengruppe schaffle es noch nicht einmal Grüne Mitglieder anzuziehen, geschweige überhaupt einen grünen politischen Medienstandpunkt herauszuarbeiten, obwohl ich ebenfalls versuchte das anzuregen. Was sich da auftat war ein gähnendes politisches Loch mit einigen aktuellen Medienthemen am Rande. Die ganze Gruppe war eine einzige Farce, ein Prestige -Projekt von Bürokraten wie Wolfgang erdacht, (die Kölner Medienstadt braucht eine grüne Mediengruppe) der sogar in seiner Offentlichkeitsarbeit behauptete bei den grünen würde es keine Realos und Fundies geben, wahrscheinlich weil er dann selber mal Position beziehen müßte. Die ganze Mediengruppe von ihrem t~onzept bis zu ihren inhaltslosen Sitzungen (aufgelockert von einigen wenigen Besuchern aus der Partei), vor allem von fast nur Nichtgrünen, ist für mich das beste Beispiel grüner Konzeptlosigkeit mit einer Wasserkopfadministration am

anderen Ende. Hingegen bekommen Parteigrüne mit Inhalt keine Möglichkeit zu einer grünen Arbeit - wahrscheinlich ist sie zu grün für die Grünen.

Die Mediengruppen-Homepage gibt es zwar, aber sie ist leer. Kein einziger Artikel, keine einzige Arbeit, weil es nämlich auch keine Substanz gibt. Mittlerweile sollt Ihr, der Vorstand, dieser Gruppe einige Tausendmark bewilligt haben, damit sie in Köln für die Grünen Werbung machen soll.

Im Gegensatz zu unseren Seiten, wo man jede Menge Artikel, Bilder und Filme findet, ist es natürlich schon unangenehm für Euch nur politische Impotenz vorweisen zu können. Es würde Euch auch gut stehen unsere Seiten wieder auf Eure leeren zu laden.

Schon klar, daß man sich vor so viel Produktivität fürchtet, vor allem wenn man die auch noch administrieren will. Aber die Kölner Internetseiten sind eh nicht so gut in den Suchmaschinen ausgewiesen und da findet man uns auch inzwischen schon besser als Euch. Vielleicht sollten wir Euren Link mal wieder von unseren Seiten nehmen.

Meines Erachtens hat Eure Entscheidung den Grünen sehr geschadet. Der bewußt verhinderten Arbeit sowieso, aber auch dem Image aufgeschlossener Kreativität. Zu gut ist mein Blick durch 30 Jahre politischer Arbeit geschult, als das ich es nicht einschätzen könnte, was den Trend der Grünen hier in Köln angeht.

Es versteht sich von selbst, daß ich als grünes Parteimitglied einer solchen Partei, die hier in Köln eine derartige inkompetente und beschränkte Führung hat, und von der ich mich in meiner grünen Arbeit in Köln nicht vertreten fühle, auch meine Stimme für die Bundestagswahl 1998 nicht geben werde.

John