Polemik und ein Aufruf

Als wir 1996 den Grünen beitraten um für die Orgonenergetik und den daraus folgernden Theorien Partei zu ergreifen, ahnten wir, daß wir es nicht leicht haben würden, jedoch glaubten wir nicht, daß die Grünen sich in einem solchen theoretischen Defizit befinden würden, was den Bereich der modernen Energetik angeht. 18 Jahre energetische Entwicklung scheinen an den Grünen völlig vorbeigegangen zu sein, wie ein Dornröschenschlaf.

Die Umschreibung Elektrosmog für stagnierende energetische Vorgänge ist vielleicht der Gipfel des Wissens, den wir heute bei den Grünen vorfinden. An eine Verantwortung zu appellieren, die dem Wissenschaftsstand entspricht, ist so lange absurd, wie es für Grüne nicht klar ist, wer denn für Objektivität maßgebend ist. Ist es die offizielle Wissenschaft, die schon Nuklearkraft "objektiv" optimal fand, oder welche Wissenschaft ist die offizielle ?

Die Verbindung sozialer Gesellschaft und psychischer Entwicklung ist ebenso auf der Strecke geblieben- und das bereits in den 70er Jahren. Der Schutz der Kinder in ihrer Entwicklung wurde zu keinem ökologischen Thema. Gab es früher in Deutschland eine gute philosophische Tradition, zumindest seit Mitte des 18. Jahrhunderts, so leben wir heute in der philosophischen Epoche der Neobarbarei. Sozialisten haben längst die Pferde gewechselt und das Geld soll auch nicht mehr dort geholt werden, wo man Werte produziert, sondern dort, wo sich Personen am wenigsten wehren können, beim kleinen Mann, der zu dumm ist sich dagegen zu wehren,- zumindest glaubte man das.

Das ganze nennt man dann Ökosteuer. Naturfreunde standen schon immer in Verdacht mit ihrer Naturmystik ihre dahinter verborgene Rigidität kompensieren zu wollen und so wurde man dann auch nicht müde stolz zu verkünden, den Benzinpreis auf 5,- DM im Zeitraum von 10 Jahren erhöhen zu wollen. Man konnte kaum an sich halten, sich an diesem Erfolg zu laben. Das Unternehmer unerreichte Profite machen und es der Bevölkerung immer schlechter geht, führte zu keinerlei kritischer Betrachtung. Ich glaube, die Grünen sind die erste Partei, die nicht nur massiv versucht haben sich dem Kapitalismus anzubiedern (das hat die SPD auch schon getan), sondern die ersten sind, die die Beweglichkeit des Volkes einzuschränken versuchten- für die Bevölkerung ein teures Gut.

Die Meldung "Nur alle 5 Jahre in Urlaub (Kerosinsteuer) tat ihr übriges.Gerhard Schröder rechnete schon aus, ob seine Mutter noch zu Lebzeiten in Urlaub fliegen könnte. Gott sei Dank war hier die Bevölkerung wach genug zu begreifen, was vor sich ging. Dieser Unrealismus einer ökologisch verkappten Rationalisierung zeigt auch den schlechten strategischen Stand der Grünen auf der einen Seite, die noch immer ihre Rigidität an der Bevölkerung ausleben wollen, während die andere Seite der Grünen sich bereits bemüht sich anzubiedern, wo sie nur kann, das einem bald schlecht wird.

Die letzte Rede Joschka Fischers bei der Abstimmung im Bundestag über den Euro ist dabei das beste Beispiel dazu. Ich wußte überhaupt nicht, daß die Grünen so große Europapolitiker sind. So sagte Joschka, über die mangelnde Volksabstimmung " zum Euro im Bundestag :"Ich habe genug Ärger im eigenen Laden und Gott sei dank sind wir ja alle mit Ärger reichlich gesegnet, auch der Kollege Schäuble."

Kollege Fischer und Kollege Schäuble? Grüne und CDU, die Möglichkeit die Oswald Metzger schon einmal ins Auge faßte? Dabei hatte ich doch erst in diesem Monat in der Taz gelesen, daß Joschka alle 3 Bände des Kapitals gelesen hätte. Rezzo Schlauch , der in der ZDF heute -Sendung vom 27. 4.98 die Beschlüsse des Marburger Parteitages beklagte, hoffte nach der Wahlschlappe in Sachsen Anhalt zu retten was noch zu retten ist! Die Fehlentscheidung über die Friedenseinsätze standen einer Partei des angehenden Europas auch nicht gut zu Gesicht- einfach unakzeptabel.

Die Grüne, die bei 9% standen, rutschten Monat für Monat laut Politbarometer immer tiefer- inzwischen bis auf 6% und in der Wahl in Sachsen Anhalt auf 3,2%.- Aus der Traum vom Außenministerium? Eine mögliche Koalition zwischen SPD und CDU ahnen bereits die Realisten unter den Grünen. Die bessere Alternative wäre dann schon CDU und Grüne- falls die Grünen nicht unter 5% fallen. Die SPD/Grüne Regierung, die man für so sicher hielt- ausgeträumt? Im Kölner Rundbrief Mach et konnte man unter dem Artikel Wahlkampfauftakt lesen: Neben politischer NRW- Prominenz.....wird der brillante Redner Joschka Fischer die zu erwartenden 1000 Gäste aus Partei und interessierter Öffentlichkeit auf die zentralen politischen Ziele der Grünen einschwören und sie in Wahlstimmung bringen."

Ich wußte ja gar nicht, daß wir inzwischen schon wieder beim Einschwören und der Stimmungsmache gelandet sind. Ich dachte dieser Teil deutscher Geschichte läge hinter uns und die Grünen wären Demokraten und Intelligenzler. Trotz dieser ganzen Bewegung von Rigidität, das Augenzwinkern zur CDU bis zum Einschwören, hat man für die Ideen einer konsequenten Ökologie, wie sie bereits in 50 Jahren von Wilhelm Reich öffentlich vorstellt wurde, keinen Platz- man kennt die Theorien bei den Grünen "angeblich" noch nicht einmal und möchte sie auch nicht prüfen.

Was man nicht kennt ist auch nicht mehrheitsfähig und was nicht mehrheitsfähig ist, taugt auch nicht für die Zukunft und schon gar nicht vor einer Wahl. Eine überschaubare Hausmacht wie in Köln würde das auch nicht gut tun. Noch während ich über diesem Artikel saß, ließ mir der Kölner Vorstand mitteilen: "für Wilhelm Reich gäbe es im Kölner Kreisverband keinen Bedarf"

Wie dem auch sei- Politik ist eigentlich nicht unser Thema und kleine Männer und Frauen greifen eben gerne nach der Macht, wenn sie in einer Partei der inhaltslosen Aufstreber sind, die anderen erst einmal Schwierigkeiten machen um sie so zur Unterwerfung zu bringen, damit man anschließend mit ihnen verhandeln soll.

Ich glaube, daß Joschka Fischer, der mir schrieb, er kenne die Massenpsychologie des Faschismus von Reich, diese wohl ebenso wenig verstanden hat wie die 3 Bände des Kapitals von Karl Marx- oder war es Karl May?- Da gab es doch auch 3 Bände.- Ist ja auch egal, auf diese Details kommt es ja eh bei den Grünen nicht so an. Vielleicht wäre Joschka doch mal besser in eine Selbsterfahrungsgruppe gegangen. Trotzdem schrieb er uns zurück, und das fanden wir sehr anständig, was immer sein Motiv auch gewesen sein mag. Trotzdem- wer unser Papier zur Energie und zur Verwüstung der Erde liest und sich dann noch wie der Kölner Fischer-Fan Club mit "Kein Bedarf an Wilhlem Reich" äußert, der ist auch wohl für andere Gespräche inhaltlicher Art inkompetent. Immerhin haben die Grünen es ja bis Europa geschafft. Vielleicht wird ihnen auch die afrikanische Wüste etwas in weiteren 18 Jahren sagen. Zur Zeit sieht es jedenfalls so aus, als würden die Grünen nur auf das stehen was sie selber hochbringt.

Aber all das ist eigentlich nicht unser Thema, denn wir sind Gott sei Dank keine Politiker, liebe Kolleginnen und Kollegen. Nichts desto Trotz wird noch vor Herbst auf diesen Seiten der Artikel erscheinen "Warum wir die Grünen 1998 nicht wählen". Jedoch möchten wir die Grünen daran erinnern, daß es auch jenseits von Parteisatzungen eine Pflicht zur Wahrheit gibt und das gerade für eine Partei- die auch so gerne regieren möchte. Für uns steht die Glaubwürdigkeit der Grünen ernsthaft auf dem Spiel!

Die WRIG (Wilhelm Reich Initiative bei den Grünen konstituierte sich erst als Gruppe, nachdem man uns einen Arbeitskreis innerhalb der Grünen verweigerte, wofür der Kölsche Klüngelclub der 6 verantwortlich ist. Doch diese Entscheidung gab uns eine enorme Freiheit für unsere Arbeit, da unsere Öffentlichkeit an kein Gremium gebunden ist. Ist ja auch besser so, denn jetzt ist uns klar geworden, daß wir uns auf einen längeren Kampf einzurichten haben.- Denn Arschkriecher wollen wir nicht werden. Das überlassen wir lieber den anderen.

Unser Partner ist zunächst einmal die allgemeine Öffentlichkeit, die ebenfalls keinen Maulkorb trägt. Ich glaube, daß die Grünen heute noch nicht verstanden haben, daß freie Menschen durch das Internet eine internationale Öffentlichkeit haben, und somit sich nicht mehr von Parteifunktionären oder Redakteuren zensieren lassen müssen. Es wird Zeit, daß endlich mehr von dieser Freiheit Gebrauch gemacht wird und kleine Diktatoren in ihre Schranken zu verwiesen werden.

Wir möchten hier zum Ausdruck bringen, daß wir uns unsere Meinung von niemanden verbieten lassen und daß auch niemand über ökologische wissenschaftliche -Fakten urteilen kann, der darin nicht geschult ist, schon gar nicht Parteifunktionäre.

3o Jahre nach der 68ger Studentenbewegung werden die ursprünglichen Ziele dieser Generation wieder über die TV -Medien zugänglich. So wurde beispielsweise in dem Film "Rückblende 68" , der am 29.04.98 im WDR gesendet wurde, hervorgehoben, daß DAS WIDERSTAND ZUR PFLICHT GEGEN AUTORITÄTEN WIRD, WENN DIESE NUR VERINNERLICHTE AUTORITÄRE STRUKTUREN REPRÄSENTIEREN. Wir glauben nach dem Stand der Dinge uns in einer solchen Situation zu befinden und wollen den autoritären Strukturen hiermit den Gehorsam verweigern.

Die von uns initiierte Initiative bei den Grünen möchte folgende Ziele bei Bündnis 90 / Dei Grünen erreichen:

  1. Anerkennung der Orgonstrahlung als eine objektive naturwissenschaftlich nachweisbare Energie, die einer permanenten Verseuchung ausgesetzt ist. Die ihre Qualität und Pulsation immer mehr einbüßt, und in ihrer Degeneration Säure begünstigt, sowie Landschaften ausdort und Menschen die Sanftheit nimmt
  2. Zur Kenntnisnahme, daß dieselbe Energie, die Reich auch Lebensenergie nannte, in der Entwicklung der Kleinkinder tiefster Repression unterzogen wird, was zur Charakterbeugung der Heranwachsenden führt. Die Grünen sollten sich vor die Charakterbeugung stellen (falls sie überhaupt dazu fähig sind).
  3. Zur Kenntnisnahme daß Erkrankungen von Umwelt, Tier und Mensch durch Spätfolgen der eingeschränkten Orgonpulsation zu Stande kommen und deren Verhütung zu betreiben.
  4. Anerkennung der Orgonenergie als eine objektive Energie, die nicht leblos ist, sondern die Qualitäten von Leben besitzt.- Die Energie, von der die Naturvölker, die von den Grünen beneidet werden, seit Jahrhunderten sprechen.
  5. Aufnahme der Orgonenergie in den Katalog der zu fördernden Ökoprojekte bei den Grünen.
  6. Zu begreifen, daß Möchtegernvorstände nicht über Orgonomie urteilen können, wenn sie noch nicht einmal wissen, was das ist. Parteihochkömmlinge sind nicht in der Lage über Naturwissenschaft zu urteilen.

Wir möchten hiermit einen Aufruf an alle Grünen starten, bei denen noch ein Funken von diesem alten Wissen von früher vorhanden ist. Wir brauchen eine breite Basis bei den Grünen um diesen Problemblock in Angriff nehmen zu können. Nicht zu vergessen ist hierbei die Möglichkeit Orgonenergie in motorische Energie umzuwandeln, bzw. so nutzbar machen zu können.

WIR MÖCHTEN HIERMIT ALLE GRÜNEN ÜBERREGIONAL AUFRUFEN MIT UNS EINEN GRÜNEN KONGRESS ZU DIESEM THEMA ZU ORGANISIEREN UND EINEN BLAUEN VERBAND (blau ist die Farbe der Orgonenergie) BEI DEN GRÜNEN INS LEBEN ZU RUFEN.

Gebt dem Leben eine Chance und ebenso eine Zukunft.

John von der WRIG 30.4.98